Der Gedanke sein Smartphone selbst zu reparieren ist super!
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Geld sparen und sein Gerät nicht aus der Hand geben müssen. Wer etwas technisch begabt ist, eine ruhige Hand besitzt und sich Zeit sowie Ruhe nehmen kann – Hat mit den richtigen Ersatzteilen und etwas Glück, durchaus die Chance, sein Smartphone selbst reparieren zu können.
Erfolgreiche DIY-Reparaturen finden wir täglich, allerdings ist keiner wo etwas schiefgelaufen ist.
Zu den kleinen Reparaturfehlern gehören beispielsweise verlorene Schrauben, vergessen zu haben, wo die Teile noch einmal hingehören und wie man das Handy wieder zusammenbaut ist in Vergessenheit geraten.
Das Handy muss nun doch zur Handy-Werkstatt und die Kosten sind etwas mehr als ursprünglich eingepflanzt.
Die Vorkommnisse sind ärgerlich, aber nicht dramatisch. Aber richtig teuer und frustrierend kann es werden, wenn bei einer sehr kleinen und einfachen Reparatur ein 140 Euro teures Display zerstört wird, das vorher voll funktionsfähig und noch ohne Kratzer war.
Echtes Beispiel an einem Xiaomi Mi 9 SE Akku-Tausch:
Der Akku hielt nur noch wenige Stunden und das Handy ging immer öfter ganz spontan aus. Außerdem wurde kurzerhand ein neuer Akku bestellt und eine Anleitung rausgesucht. Laut Tutorials im Netz muss lediglich das Back Cover sowie eine Abdeckung runter, mit einem Spatel oder einer dünnen Scheckkarte den Akku raushebeln und fertig. Sieht einfach aus und schnell geschafft. Auch gemacht getan und der alte Akku ist raus.
Aber einen Moment mal da stimmt doch etwas nicht, was ist passiert
Das gibt es doch nicht, unter dem Akku verlaufen 2 Flachbandkabel, wovon eines durch das Raushebeln völlig durchtrennt wurde. Also ein Nebel!
Nach einer kurzen Recherche zeigte sich dann das ganze Ausmaß :
Das Kabel gehört zum Display-Modul, es war die Verbindung zwischen Mainboard und Display. Gibt es nicht einzeln zu kaufen, es gehört zur Display-Einheit. Ein Neues kostet gute 140-160Euro. (Billig LCDs aus China ohne Rahmen kosten auch mindestens 70-100Euro)
Damit wird diese Reparatur von der 12 Euro Spar-Idee zum 155 Euro Desaster und der Aufwand hat sich auch noch verdreifacht.
Super schade und total frustrierend!
Unser Fazit:
Es kann klappen, es kann aber auch leider so richtig doof schiefgehen. Ob nun selbst reparieren oder vom Profi machen lassen, möchten wir hier keine Urteile fällen. Das sollte jeder selbst für sich entscheiden dürfen.
Unser Rat an jedem der selbst reparieren möchte:
Lieber sehr großzügig Zeit einplanen und im schlimmsten Fall mit hohen Extra-Kosten für unvorhergesehenes rechnen.